Das Emblem von Körnitz wurde 1996 entworfen
als ein
"Grober Lageplan"
der Ortschaft
in derWelt
Bild rechts:
Luftbild der Ortschaft.
Im Kreis: der Eulenturm
Die erste urkundliche Erwähnung erfuhr Körnitz im Jahr 1305 unter dem Namen Cornitz. Der Name ist slawischen Ursprungs und bedeutet Sippe oder Dorf des Korn, was laut Chronik mit „schwach“ oder „dürftig“ ausgelegt wurde. Anfang des 14. Jahrhunderts bestanden hier sogar zwei Orte: "Großkörnitz“ und „Kleinkörnitz". Im 16. Jahrhundert aber lagen beide Orte wüst.

1708 wurde Großkörnitz von Fürst Leopold dem Ersten von Anhalt-Dessau (der Alte Dessauer) gekauft, der das Dorf wieder neu aufbauen ließ. 1709 wird Körnitz erstmals in den Kirchenbüchern von Meilendorf erwähnt. 1871 pflanzte August Riemer eine Eiche aus Dankbarkeit, dass er gesund aus dem deutsch-französischen Krieg nach Hause kam.

1950 wurde die Ortschaft Körnitz nach Meilendorf (ca. 2 km nordwestlich) eingemeindet. Im Jahr 2010 wurde aus der Gemeinde Meilendorf und weiteren 17 weiteren Städten und Gemeinden die „Stadt Südliches Anhalt“ neu gegründet, der inzwischen 24 Ortschaften angehören.

1993 erfuhr Körnitz mit dem Bebauungsplan zum „Baugebiet Körnitz Ost“ einen Impuls für einen Aufschwung und Stopp der Überalterung, neudeutsch „demografischen Entwicklung“, wie sie seit der Wende in der Region eingesetzt hat. Innerhalb weniger Jahre kam es zu einer Verdoppelung der Einwohnerzahl.

So beeindruckend diese Quote klingt, bedeutet sie allerdings absolut berachtet „nur“ eine Erhöhung von ca. 20 auf ca. 40 Einwohner. Mit rund 30% Kindern und Jugendlichen ist allerdings eine weitere rekordverdächtige Quote zu vermelden, die nur damit getoppt wird, dass im Frühsommer regelmäßig mehr Eulen und Falken im Dorf leben als Menschen.
1913 wurde der Bau eines Trafoturms begonnen, der 1914 in Betrieb ging und rd. 75 Jahre lang die Ortschaft mit Strom versorgt hat, bis diese Aufgabe 1994 durch ein modernes Trafohaus übernommen wurde.

Seither ist der Turm im Eigentum der Gemeinde und wurde von engagierten Bewohnern der Ortschaft als Artenschutzturm umgenutzt. Allen voran als Initiator dieser Entwicklung ist der 1934 in Körnitz geborene Fritz Linde † zu erwähnen, der durch seine voller Tatkraft „nebenbei“ durchgeführten Pflanzungen unzähliger Bäume, Gehölze und Blumen und Kräuter wesentlich zum heutigen Ortsbild beigetragen hat.

Durch den umgehenden Einzug von Schleiereulen entwickelte sich rasch die Bezeichnung „Eulenturm“ unter der der Körnitzer Turm weit über die Region hinaus bekannt ist. Einträge in das Gästebuch und Emails selbst aus Amerika belegen dies.

Pünktlich zur 700-Jahr-Feier der Ortschaft im Jahr 2005 wurde der zwischenzeitlich nicht zu seinem Vorteil umgebaute Turm auf Grundlage der historischen Baupläne rekonstruiert. Mit seinem ansprechenden Doppeldach ist er seither Anlauf- und Ausgangspunkt aller Aktivitäten der „Körnitzer Eulen“.
Die Ortschaft Körnitz